1960/1962 – Das Ende der „Halleiner Motorenwerke“

 

 

 

 

1960  erschien auch das letzte neue Fahrzeug der Halleiner Motorenwerke.

Auf Werbeprospekten bezeichnete man es als „Das österreichische Volksmoped“. Die Typenbezeichnung lautete „50/2 – P“ – „Populär“. Das Fahrgestell glich jenem des Modells „50/L 26“ – „Luxus“ aus dem Jahre 1955, als Vorderradaufhängung verwendete man wieder die bekannte Kurzarmschwinge mit Gummielementen.

 

Im Durchstieg war ein Griff eingesetzt, welcher das Heben des Fahrzeuges erleichterte. Das Fahrzeug war nicht sehr aufwendig ausgestattet, großteils waren sogar die Felgen und Tankseitenflächen nur lackiert, statt verchromt.

 

Die anderen Modelle des Vorjahres wie der Roller „50/3 G – R“ – „Conny“, „50/2 – L“ – „Luxus“, „50/3 G – SL – „Superluxus“, und „50/3 G – T“ – „Transport“ erschienen praktisch unverändert wieder auf dem Markt.

 

Da die Verkaufszahlen weiter zurückgingen, schien das Ende bereits unausweichlich. Ende 1960 wurde das Werk von der Firma „Waagner – Biro“ übernommen und Direktor Franz Hinterberger durch einen Verwalter der „Österreichischen Länderbank“ abgelöst.

 

Bei der Frühjahrsmesse 1961 wurden zum letzten Mal HMW-Fahrzeuge präsentiert.

Der neue Besitzer „Waagner – Biro“ startete noch einmal mit besonders sportlichen Modellen einen letzten verzweifelten Rettungsversuch. Der Roller „Conny“ wurde  in einer Version als „50 V/3 GSK“ angeboten, das ehemalige „50/3 – SLT“ als „ 50 V/3 GK“ – „Turismo“ oder „50 V/3 GSK“ – „Grand Turismo“.

 

Diese Fahrzeuge hatten einen Hochleistungsmotor mit 3,5 PS Leistung und Kickstarter. Sie waren hauptsächlich für den Export gedacht; für Österreich gab es diese Modelle in ähnlicher Form, jedoch mit Pedalantrieb.

 

Als auch diese Maßnahmen nicht den erhofften Erfolg brachten, entschloss man sich endgültig zur schrittweisen Liquidation des Werkes. Stufenweise wurden die Beschäftigten abgebaut, der moderne Maschinenpark wurde sukzessive verkauft und dies auch teilweise in andere Länder.

Aus Lagerbeständen wurden zwar noch Fahrzeuge zusammengebaut, die Fließbandproduktion jedoch eingestellt.

 

Am 16.Mai 1962 verließ das 128.175ste und somit das letzte Moped, das Werk. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden ca. 1.000.000 Motoren erzeugt. Den Ersatzteilverkauf für die nächsten Jahre übernahm die Firma „Hüpeden“ in Wien.

Die Werkstätten wurden von der Firma "Battenfeld" übernommen.

 

Das war nach nur 15 Jahren das Ende eines dergrößten Zweiradhersteller Europas und damit auch eines Stückes technischer Geschichte Österreichs.