1950/51 - Das Patentdebakel
Doch nach dem Motto "Ein Unglück kommt selten allein" eskalierten zur selben Zeit auch noch Probleme anderer Art.
Der Zweiradhersteller "Viktoria" in Nürnberg prozessierte gegen die Halleiner Firma wegen der Patentrechte des "Fuchsmotors".
Der Fahrradmotor "Vicky I" war ja bekanntlich der Vorfahre des Fuchsmotors und noch dazu vom selben Konstrukteur gebaut worden. Tatsächlich unterschieden sich die beiden Motoren fast nicht voneinander, wenn man von den verschiedenen Firmenzeichen absieht.
Das ganze Hin und Her, um die Patentrechte zog sich sehr lange hin und endete schließlich damit, dass die Halleiner für jeden verkauften Fuchsmotor einem bestimmten Betrag an die Firma "Viktoria" zahlen musste.
In den Jahren 1951/52 war man in Hallein fieberhaft bemüht, diese auf Dauer unhaltbare Situation zu beenden und dachte ernsthaft über eine neue Motorkonstruktion nach.
Gegen Ende 1952 war es dann soweit. Die Halleiner brachten die zweite Generation des Fuchsmotors auf den Markt. Dieser wurde als "FM 41 S" bezeichnet. Das "S" in der Typenbezeichnung dürfte wohl für "Salzburg" gestanden haben - als stiller Hinweis für das Land, in dem er konstruiert und erzeugt worden war. 1953 wurden immerhin ca. 20 000 Stück gefertigt.
Damit war der langwierige Streit mit der Firma "Viktoria" endlich beigelegt. Der neue Motor unterschied sich sowohl optisch, als auch technisch von seinem Vorgänger "FM 40". Der optische Unterschied war jedoch weitaus größer als der technische.
Die Form der Motorhaube war nicht mehr oval, sondern rund, wodurch der hintere Teil des Getriebegehäuses nicht mehr abgedeckt wurde. Zylinder und Zylinderkopf waren größer dimensioniert, womit eine bessere Kühlung erreicht werden konnte. Das Kurbelgehäuse war nicht mehr als Drehschieberanlage konzipiert, wodurch der Andruck der Kurbelwellenanlage an das Kurbelgehäuse entfiel und somit durch die wegfallende Reibung auch eine höhere Leistung erzielt wurde.
Diese betrug ca. 1,5 PS, statt wie bisher ca. 1,0 PS. Aufgrund der höheren Motorkraft war jedoch auch eine Verstärkung der Speichen des Hinterrades notwendig, auf welchem ja bekanntlich das Kettenrad befestigt war.
Der Vergaser war jetzt an der Zylinderrückseite angeflanscht und nicht mehr am Kurbelgehäuse wie beim FM 40-Motor.
Der Auspuff saß nicht mehr an der linken Zylinderseite, sondern vorne und war er als zerlegbarer Lamellentopf mit Krümmerrohr ausgelegt.
Das Zweiganggetriebe mit Spreizringkupplung wurde geringfügig verändert (weniger Reibung).
Der neue "FM 40 S" konnte so wie sein Vorgänger "FM 40" als Fahrradanbaumotor oder als Einbaumotor für die eigens dafür umgebaute "Foxinette" verwendet werden.
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